Die Lebensmittelpreise steigen unaufhaltsam mit der Inflationsrate um die Wette. Vieles wird stetig teurer, doch unser Budget bleibt oft gleich. Gerade für gesundheitsbewusste, mehrköpfige Familien kann das eine Herausforderung sein. Aber keine Sorge – gesunde Ernährung mit wenig Geld ist absolut möglich. Diese Podcastepisode verrät dir, wie du zum cleveren Schnäppchenjäger wirst und sogar eingefleischten Sparfüchsen Konkurrenz machst.
Spartipp 1: Starte in die Selbstversorgung
„Selbstversorgung braucht viel Platz und macht richtig Arbeit“ wirst du vielleicht denken. Doch keine Bange – du musst nicht extra auf’s Land übersiedeln und dir einen großen Garten anlegen. Selbst in einer kleinen Wohnung kannst du eine grüne Oase entstehen lassen.
- Ziehe Sprossen und Microgreens auf der Fensterbank. Sie sind nicht nur kostengünstig, sondern auch unglaublich nährstoffreich.
- Sammle Wildkräuter wie z.B. Löwenzahn, Brennnessel, Schafgarbe, Gänseblümchen, Giersch, Vogelmiere, Veilchen, Gundermann und Co. Sie sind nährstoffreicher als die Gemüsesorten aus dem Supermarkt und wachsen kostenfrei vor deiner Haustür.
- Mietäcker, Schrebergärten, Streuobstwiesen und Plantagen liefern dir ebenfalls frisches Obst und Gemüse in Hülle und Fülle.
Diese Quellen helfen dir eine gesunde Ernährung mit wenig Geld umzusetzen.
Spartipp 2: Kaufe regional und saisonal
Regionale und saisonale Lebensmittel sind oft günstiger und umweltfreundlicher. Sie legen keine weiten Transportwege zurück und werden reif geerntet. Regionale Produkte unterstützen zudem die lokale Wirtschaft. Sie sind in der Regel frischer und nährstoffreicher. Schau auch auf dem Wochenmarkt oder in Hofläden vorbei. Du wirst überrascht sein, wieviele Schnäppchen dort lauern.
Spartipp 3: Nutze Kundenkarten und Rabatte
Viele Supermärkte und Bioläden bieten Kundenkarten an. Bei jedem Einkauf sammelst du Punkte und erhältst Prämien. Achte auch auf Rabatte und Sonderangebote in Prospekten oder Apps. Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht ist, sind oft stark reduziert und trotzdem noch gut verwendbar. Hier ergatterst du einfach Schnäppchen, da die Waren oft bis zu 50% reduziert sind. Ein Blick lohnt sich. Mit diesen Tipps kannst du beim Wocheneinkauf viel Geld sparen.
Spartipp 4: Wirf keine Lebensmittel weg
Es klingt banal, aber Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem. Sage und schreibe 10 Mio. Tonnen an Lebensmitteln landen in Deutschland im Müll. Plane daher deine Einkäufe clever und verwerte Reste sinnvoll. Plattformen wie Foodsharing kämpfen genau dagegen an. Sie verteilen überschüssige Lebensmittel anstatt sie wegzuwerfen. Vorsicht ist außerdem bei Jumbopackungen geboten. Nicht immer sind sie preisgünstiger, verleiten aber häufiger zum Kauf. Vergleiche deshalb die Grundpreise: Wieviel kostet das pro Produkt pro 100 g, pro Kilo oder pro Liter? Nach dem Öffnen sollten die Produkte lange haltbar bleiben. Biologische Nüsse bzw. Nussmuse, Hülsenfrüchte, Sprossensaaten oder Trockenfrüchte in Großpackungen sind online oft preisgünstiger als im Supermarkt.
Spartipp 5: Plane deine Einkäufe smart
Eine gut strukturierte Einkaufsliste ist das A und O – sei es analog oder digital. Überlege dir, was du in der kommenden Woche kochen möchtest und plane entsprechend. Mealprep hilft dir dabei Zeit und Geld zu sparen. Gehe niemals hungrig einkaufen, um Impulskäufe zu vermeiden. Mit einer strukturierten Planung kannst du beim Einkaufen und Kochen viel sparen.
Spartipp 6: Vermeide Fertigprodukte
Das ist einer der besten Tipps für eine gesunde Ernährung mit wenig Geld. Fertigprodukte sind oft teurer und ungesünder als selbst gekochte Mahlzeiten. Bereite deine Speisen selbst zu. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch gesünder. To-Go-Produkte oder das belegte Brötchen vom Bäcker um die Ecke belasten dein Budget und bieten weniger Nährstoffe. Koche größere Mengen und friere Reste ein, um Zeit und Geld zu sparen. Schließlich lassen sich die Erzeuger die Zeitersparnis unsererseits gut bezahlen. Gleiches gilt auch für Fastfood wie z.B. Tiefkühlpizzen, Burger oder Fertigsuppen. Auf Basis von regionalem und saisonalen Gemüse kannst du vollwertige, vitalstoffreiche und köstliche Gerichte zaubern.
Spartipp 7: Reduziere Fleisch und Fisch auf ein Minimum
Im Idealfall verzichtest du (fast) komplett auf tierische Produkte. Selbst für das billigste Fleisch aus der Massentierhaltung zahlst du am Ende des Tages einen hohen Preis – auch im Hinblick auf deine Gesundheit. Setze stattdessen auf pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte und Nüsse. Kaufe lieber weniger Fleisch oder Fisch und achte dafür auf Qualität und Nachhaltigkeit.
Spartipp 8: Nutze Tiefkühlprodukte
Frische, saisonale Lebensmittel sind ideal, aber im Winter nur bedingt verfügbar. Tiefkühlgemüse und -obst sind eine gute Alternative, wenn sie erntefrisch eingefroren werden. Die Nährstoffe bleiben dadurch bestmöglich erhalten. Achte darauf, dass sie keine Zusatzstoffe enthalten. Tiefkühlprodukte sind oft günstiger und länger haltbar. So umgehst du die Problematik der kalten Jahreszeit, dass manches Obst und Gemüse bereits ewig in der Auslage schmort.
Spartipp 9: Discounter bieten gute Qualität
Discounter haben oft ein schlechtes Image. Aber sie bieten mittlerweile auch Bio-Produkte an. Besonders bei Grundnahrungsmitteln sind Discounter gut aufgestellt. Du findest viele regionale und saisonale Produkte. Schau dich um und vergleiche die Preise – du wirst überrascht sein, wie viel du sparen kannst.
Spartipp 10: Finde Zwillingsprodukte
Viele Markenhersteller produzieren auch für Discounter und Supermarkt-Eigenmarken. Diese sogenannten Zwillingsprodukte sind den Marken qualitativ ebenbürtig, aber günstiger. Vergleiche Zutatenlisten und Nährwertangaben. Oft sind sie mit dem teuren Markenprodukt identisch. So sparst du beim Einkauf viel Geld.
Fazit: So gelingt gesunde Ernährung mit wenig Geld
Gesunde Ernährung mit wenig Geld bedeutet kein Widerspruch. Mit cleveren Strategien und bewussten Entscheidungen kannst du dich und deine Familie gesund ernähren – ohne dein Budget zu sprengen. Plane deine Einkäufe smart, nutze regionale und saisonale Angebote und vermeide Fertigprodukte. Selbstversorgung, Kundenkarten und Rabatte helfen dir zusätzlich Geld zu sparen. Achte darauf, dass keine Lebensmittel verschwendet werden und reduziere tierische Produkte. Mit diesen Tipps gelingt dir eine gesunde Ernährung mit wenig Geld – für ein besseres Wohlbefinden und eine nachhaltige Zukunft.
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Autorin: Fanny Patzschke
Apothekerin, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, lizenzierte Fitnesstrainerin, zertifizierte Yogalehrerin, Vegan Raw Chef
- https://www.foodwatch.org/de/informieren/kennzeichnung-siegel/ (abgerufen 10.07.22)
- https://www.online-lebensmittel-lieferservice.de/ratgeber/no-name-lebensmittel-liste/ (abgerufen 10.07.22)
- Olvenmark, H.: Nachhaltig kochen unter 1 Euro, 4. Auflage, Südwest Verlag, 2022
- https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1666 (abgerufen 10.07.22)
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/steigende-lebensmittelpreise-fakten-ursachen-tipps-71788 (abgerufen 20.06.23)
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Jeder kann sich gesund ernähren auch mit wenig Geld. Die meisten sind nur zu bequem. Ich habe auch nicht viel zur Verfügung, aber ich achte sehr darauf. Ich kaufe auch meistens Bio. Meine Gesundheit ist mir wichtig.
Super, dass du das für dich so entschieden hast. Das ist genau der richtige Fokus. Lieber in den Erhalt der Gesundheit investieren statt in die Therapie von Krankheiten.
Ganz genau so sehe ich das auch.