Präventiv-Apothekerin Fanny Patzschke zeigt dir den besten veganen Ei-Ersatz zum Backen von Kuchen, Keksen, Muffins, Pancakes und Co.

Ei-Ersatz Zum Backen: 10 Vegane Alternativen

Das Backen ohne Eier war lange Zeit eine Herausforderung. Doch mit den heutigen Kenntnissen ist es einfacher als je zuvor. Egal, ob du vegan lebst oder nicht – es lohnt sich über einen geeigneten Ei-Ersatz zum Backen und Kochen nachzudenken. Dazu stehen uns vielen interessante Alternativen zur Verfügung. Sie eröffnen uns eine Welt voller neuer Geschmackserlebnisse und kreativer Möglichkeiten. Apfelkompott, Bananen und Leinsamen – diese Zutaten bringen nicht nur Geschmack und Textur, sondern auch ein gutes Gewissen in unsere Backkreationen. Sie helfen uns alte Lieblingsrezepte neu zu erfinden, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Lass uns gemeinsam die Magie des Backens ohne Eier feiern und gleichzeitig einen Schritt in Richtung einer ethischeren und nachhaltigeren Lebensweise wagen.

Warum sollten wir weniger Eier essen?

Die industrielle Eierproduktion ist oft mit erheblichen ethischen Problemen verbunden. Die meisten Eier stammen aus Massentierhaltung, wo die Hühner unter schrecklichen Bedingungen leben. Männliche Küken werden oft unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet. Selbst in vermeintlich „artgerechter“ Haltung leiden die Tiere unter stressigen und unnatürlichen Bedingungen.
Die Produktion von Eiern hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Sie trägt zu Entwaldung, Wasserverschmutzung und Ausstoß von Treibhausgasen bei. Der ökologische Fußabdruck von Eiern ist im Vergleich zu pflanzlichen Alternativen erheblich größer. Indem wir Eier durch pflanzliche Produkte als Ei-Ersatz zum Backen und Kochen verwenden, reduzieren wir unseren ökologischen Fußabdruck.

Eier in der Küche: Vielfältige Funktionen

Eier erfüllen beim Backen und Kochen mehrere wichtige Zwecke:

  • Bindemittel: Eier helfen, die Zutaten zusammenzuhalten und geben der Struktur Stabilität.
  • Auflockerung: Eier tragen dazu bei, dass der Teig aufgeht und luftig wird.
  • Feuchtigkeit: Eier fügen dem Teig Feuchtigkeit hinzu, was besonders für weiche und saftige Backwaren wichtig ist.
  • Geschmack: Eier beeinflussen auch den Geschmack und die Farbe der Backwaren.

Vegane Ei-Ersatzprodukte im Detail

Die Auswahl an veganen Ei-Alternativen ist groß. Egal, welche Funktionen sie erfüllen sollen – es gibt für jede Verwendung einen passenden Ei-Ersatz.

1. Apfelkompott als Ei-Ersatz zum Backen

Apfelkompott ist ein hervorragender Ei-Ersatz für Muffins, Cookies oder Kuchen. Es verleiht den Gebäcken eine fruchtig-frische Note. Ein Ei lässt sich durch etwa 60 g ungesüßtes Apfelkompott ersetzen. Diese Alternative fügt Feuchtigkeit hinzu und hilft den Teig zu binden. Wichtig: verwende kein Apfelmus, da hier Zucker enthalten ist. Greife auf Apfelmark zurück. Das findest du mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt. Alternativ kannst du es auch selbst herstellen, indem du frische rohe Äpfel im Hochleistungsmixer pürierst.

2. Bananen als Ei-Ersatz für Pancakes und Co.

Reife Bananen eignen sich hervorragend als Ei-Ersatz in Pancakes und Rührteigen für Muffins und Kuchen. Eine halbe Banane ersetzt ein Ei. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen dienen sie Ei-Ersatz zum Backen, zum anderen fungieren sie als natürliches Süßungsmittel. So lässt sich der Zuckerkonsum reduzieren.

3. Chia-“Ei” aus Chiasamen

Die Samen der mexikanischen Chiapflanze (lat. Salvia hispanica) eignen sich ebenfalls super als veganer Ei-Ersatz. Sie enthalten einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Proteinen, Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen. Dadurch erhältst du eine gelartige Konsistenz, die du als Ei-Ersatz verwenden kannst. Hierzu verrührst du einfach 1 Esslöffel Chiasamen mit 3 Esslöffeln Wasser und lässt das Gemisch ungefähr 30 Minuten quellen. Diese Mischung eignet sich gut für Kuchen, Pancakes und Waffeln.

4. Flohsamenschalen fein gemahlen: Ballaststoffreicher Ei-Ersatz

Die kleinen Samen des Wegerichgewächses “Plantago psyllium” lassen sich in fein gemahlener Form sehr gut als Ei-Ersatz verwenden. Püriere hierzu 1 Esslöffel Flohsamenschalen mit ca. 150 ml Wasser im Mixer und lass das Ganze 15 Minuten ruhen. Flohsamenschalen lassen sich außerdem vielseitig pharmazeutisch verwenden. So wirken sie unterstützend bei Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom oder Anus praeter (künstlicher Darmausgang). Aufgrund des hohen Anteils an Ballaststoffen und Schleimstoffen besitzen sie eine ausgezeichnete Quellfähigkeit in Verbindung mit Wasser. So unterstützen sie die Verdauung.

5. Gemahlene Leinsamen: Proteinreicher Ei-Ersatz

Ähnlich wie Chiasamen werden gemahlene Leinsamen mit Wasser gemischt, um eine gelartige Konsistenz zu erhalten. 1 Esslöffel gemahlene Leinsamen und 3 Esslöffel Wasser ersetzen ein Ei. Die Stammpflanze “Linum usitatissimum” wächst in unseren heimischen Gefilden. Leinsamen sind somit regional verfügbar und eine kostengünstigere Alternative zu Chiasamen. Pharmazeutisch werden sie bei Verstopfung eingesetzt. Aufgrund ihres hohen Anteils an Schleimstoffen und Ballaststoffen wirken sie als Quellmittel im Magen-Darmtrakt. Beachtlich ist außerdem ihr hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Proteinen. Dieser liegt im Durchschnitt bei 25%.

6. Kala Namak für den Ei-Geschmack

Das Schwarzsalz aus Indien enthält einen sehr hohen Anteil an Schwefelwasserstoff. Der verleiht ihm den spezifischen Geruch nach faulen Eiern. Dementsprechend findet es in veganen “Eierspeisen” wie z.B. “Rührei” oder “Eiersalat” Anwendung. Laut BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) gilt das Salz als gesundheitlich unbedenklich. Diese Alternative ersetzt nicht die Konsistenz von Eiern, aber den Geschmack.

7. Ei-Ersatz zum Backen und Kochen in Pulverform

Ei-Ersatzpulver besteht meist aus Stärke oder Mehl sowie einem Backtriebmittel. Es eignet sich sehr gut für Muffins, Kekse und Saucen. 1 Teelöffel Ei-Ersatzpulver gemischt mit 2 Esslöffeln Wasser ersetzt ein Ei.

8. Goldene fermentierte Chlorella-Alge

Die goldene Chlorella wird in einem speziellen Fermentationsverfahren gewonnen. Anschließend wird sie schonend getrocknet und aufgeschlossen. Dadurch entstehen die vollmundige Butternote und die charakteristische gelbe Farbe. Das Pulver auf Chlorella-Basis dient nicht nur als Ei-Alternative, sondern ersetzt gleichzeitig auch Butter und Milch. Statt einem Ei verwendest du hier ca. 1 Esslöffel des Pulvers.

9. Aquafaba: Veganer Eischnee

Aquafaba ist das Abtropfwasser von Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Kidneybohnen. Du kannst es ähnlich wie Eiweiß zu einer fluffigen, schaumigen, steifen Masse aufschlagen. Es eignet sich perfekt für vegane Baisers und Macarons. Zwei Esslöffel Aquafaba ersetzen ein Eiweiß.

10. Tofu bzw. Seidentofu

Tofu ist eine vielseitige Eiweißquelle in der veganen Ernährung. Fester Tofu eignet sich für herzhafte Gerichte wie veganes Rührei oder Bratlinge. Er besitzt eine ähnliche Konsistenz wie Fleisch und wird in natureller Form oder bereits geräuchert und gewürzt angeboten.
Seidentofu hingegen ist weicher und feuchter. 5 Esslöffel Seidentofu ersetzen ein Ei. Er lässt sich seht gut als Ei-Ersatz zum Backen verwenden. Außerdem kannst du daraus eine fluffige, vegane Mousse au Chocolat herstellen.

Fazit: Backen Ohne Ei – vielfältig und köstlich

Backen ohne Ei ist keineswegs eine Einschränkung. Nutze diese Gelegenheit, um neue Geschmacksrichtungen und Texturen zu entdecken. Ob Apfelkompott, Bananen, Chiasamen oder Tofu – dir steht eine Vielfalt an veganem Ei-Ersatz zur Verfügung. So kannst du traditionelle Leibgerichte aus der Kindheit vegan genießen, ohne dabei auf Geschmack oder Konsistenz zu verzichten. Experimentiere mit diesen Alternativen und finde deinen persönlichen Favoriten. Du wirst staunen, was alles möglich ist.

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Autorin: Fanny Patzschke

Apothekerin, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin, lizenzierte Fitnesstrainerin, zertifizierte Yogalehrerin, Vegan Raw Chef

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich bin zwar kein Veganer, aber ich finde es trotzdem wichtig den Konsum tierischer Produkte zu überdenken. Letzte Woche habe ich vegane Muffins mit Rhabarber gebacken. Dafür habe ich – wie du es empfohlen hast – eine Banane verwendet. Die Muffins sind super angekommen und sie waren sehr saftig.

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